Das Sommerkonzert des Chores

Wir freuen uns wie immer - aber dieses Mal außerordentlich - unser Sommerkonzert ankündigen zu können. Die sich im Frühjahr entspannende Corona-Lage hat uns ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen zu proben. Und da die aktuelle Situation auch wieder Kozerte ermöglicht, wollen wir Sie herzlich zu unserem Konzert einladen.

Franz Xaver Schnizer (1740 - 1785), Missa in C
Olivier Messiaen (1908 - 1992), Messe de la Pentecôte (Pfingstmesse)

Das neue Programm ist von Franz Xaver Schnizer (1740 - 1785) die Missa in C. Damit nehmen wir uns erneut und kühn eines selten aufgeführten Werks an und entreißen es dem Vergessen. Ok, etwas pompös formuliert, wir werden uns aber Mühe geben. Verdient hat es das ;-)

Franz Xaver Schnizer stammt aus dem oberschwäbischen (Bad) Wurzach. Er wurde dort 1740 geboren, reiht sich zeitlich also zwischen seine zwei heute viel berühmteren Kollegen Joseph Haydn (*1732) und Wolfgang Amadeus Mozart (*1756) ein. Schnizer kam schon als Chorknabe in das nahe Benediktinerkloster Ottobeuren und blieb dort sein ganzes Leben, später als Ordensgeistlicher, Organist und „Chorregent“ bis zu seinem frühen Tod 1785.

Die „Missa in C“ ist im Gegensatz zu vielen Messkompositionen seiner Zeit, etwa von Haydn oder Mozart, zu Unrecht eher unbekannt geblieben. Die Besetzung für Chor, konzertierende Orgel und Kontrabass ist für die damalige Zeit einzigartig (für unsere Zeit willkommen coronakonform...), die Form des umfangreichen Werkes orientiert sich an der mehrsätzigen barocken Kantaten-Messe; Schnizer zeigt hier eine Meisterschaft in melodischem Erfindungsreichtum, harmonischer Farbigkeit und nicht zuletzt satztechnischer Finesse, die durchaus an seine viel berühmteren Zeitgenossen heranreicht.
 
Olivier Messiaen wurde am 10. Dezember 1908 in Avignon geboren. Die Neigung zur Musik und seine schöpferische Begabung traten früh hervor und wurden vom literarisch-künstlerisch bestimmten Elternhaus gefördert. 1931 begann Messiaen seine Laufbahn als Organist an Sainte Trinité, einer der großen Pariser Kirchen. Er versah dieses Organistenamt dann bis zu seinem Tode, also über 60 Jahre lang. Natürlich komponierte er auch für sein Instrument und neben der Orchester- und der Klaviermusik bildet die Musik für die Orgel eine der tragenden Säulen seines Gesamtwerkes.
 
Die Messe de la Pentecôte ist im Wesentlichen aus Improvisationen heraus entstanden. Ein eindeutiger Termin einer Uraufführung kann also nicht genannt werden, denn es ist unklar, wie dicht die früheren Versionen an der finalen Fassung waren. Jedoch ist bekannt, dass Messiaen mindestens zwei Sätze („Offertoire“ und „Sortie“) in der Mittagsmesse des Pfingstsonntags, 13. Mai 1951, an „seiner“ Orgel der Kirche St. Trinité zu Paris spielte. Die komplette Messe erschien 1951 bei Leduc in Paris.