Chor und Dirigent haben sich gefunden

"Ein Chor, der Lechner singen kann, das ist meiner!" - So gab Jan Stoertzenbach es bei einem Interview mit dem Tagblatt zu Protokoll.

Nach der langen C19-Phase waren wir alle gespannt, wie viele Sängerinnen und Sänger es wohl werden würden im neuen Semester. Der "Messiah" als eines der klassischen Oratorien verträgt schon einen größeren Chor. In den letzten Semestern war die Proben-Situation eher kompliziert und wir mussten auflagenbedingt bei Aufführungen auf maximal 20 Aufführende reduzieren. Umso erfreulicher war, dass sich zu Jans erstem Programm ein fester Kern von rund 60 Chories herausbildete. 

Und natürlich wollten wir alle herausfinden, wie der neue denn so ist? Wie wird geprobt? Worauf kommt es ihm an? Die Probenarbeit stellte sich wirklich als etwas Neues heraus. Die ersten Proben dienten dazu weite Strecken in den Noten zurückzulegen und das Stück kennen zu lernen; ein wenig wie im D-Zug kam es manchem vor. Auch die Feinarbeit ist neu. Dinge, die unsere vorherigen Dirigenten uns mühsam abgewöhnten, sollten wir nun als Stilmittel einsetzen. Neue Schwerpunkte wurden gesetzt. Neue Techniken erprobt, um Bandwurmkoleraturen durchzuhalten und zu strukturieren.

Zu den Probenwochenenden konnten wir endlich wieder alte Gewohnheiten aufnehmen: Ein Wochenende im Rudel. Singen, essen, singen, wandern, singen, feiern und natürlich singen. Ebenso der Stammtisch gehört wieder zum Ritualkanon dazu inklusive Jan, der auch hier immer am Start ist.

Gegen Weihnachten wurde auch so langsam klar: Wir haben das Werk drauf, Chor und Dirigent verstehen sich, das Konzert kann kommen und Takt 17 Schlag 2 wird auch noch klappen. Die Generalprobe wurde noch einmal spannend, denn wir konnten leider nicht in der Stiftskirche proben. Eine besondere Herausforderung war es den ausgetüftelten Zeitplan einzuhalten, sich auf das wesentliche zu konzentrieren und sich letzendlich auf die Routine und vergangene Probenarbeit verlassen zu müssen.

Und dann das Konzert? Klappt alles, sind alle rechtzeitig da? Kommen auch genügend Leute? Klappt es mit dem Orchester La Banda? Wie kommen die Solisten an?

Und dann das Konzert! Jan hebt die Arme...das Orchester macht den Anfang...noch ein paar Takte...und wir sind drin im Flow; können alles abrufen, auch Takt 17 Schlag 2.

Es kamen mit 950 Leuten wirklich viele Zuhörer in die Stiftkirche. Und denen scheint es auch sehr gefallen zu haben. So viel herzlicher Applaus bringt Freude. Eine Zugabe wollten wir dem Publikum nach 2 1/2 Stunden Musik dann aber doch nicht 'zumuten' ;-)

Chor und Dirigent, die haben sich gefunden. Das passt.