Ein neues Lied
Kirchenkonzert Peter Lorenz' Debüt mit dem Katholischen Hochschulchor in der Tübinger Johanneskirche.
Tübingen. Zum Ende des Wintersemesters legte Hartmut Dieter nach 35 Jahren den Taktstock nieder. Als einer der dienstältesten Dirigenten Tübingens hatte er den Chor der Katholischen Hochschulgemeinde über die längste Zeit seines 54-jährigen Bestehens geprägt. Im April übernahm Peter Lorenz die Leitung. Der ehemalige Rottenburger Domkantor trat 2015 auch schon die Nachfolge von Rolf Maier-Karius beim Südwestdeutschen Kammerchor an.
Mit einem anspruchsvollen A-cappella-Programm und einem kunstfertigen Zugriff begeisterte er die gut 150 Zuhörer am Donnerstag in St. Johannes. Lob- und Dankpsalmen aus sechs Jahrhunderten - nicht chronologisch geordnet, sondern kontrast- und beziehungsreich konstelliert, auch derselbe Psalmtext aus unterschiedlichen Zeiten und Klangperspektiven. Darunter die selten zu hörende Motette „Nun danket alle Gott" des Bach-Schwiegersohn Johann Christoph Altnikol.
Eine Letzte Sternstunde
Mit dem Brahms-Requiem nahm Chorleiter Hartmut Dieter nach 35 Jahren Abschied.
(aus dem Schwäbischen Tagblatt vom 07.02.2017)
Tübingen. 35 Jahre, 70 Semester, rund 100 Konzerte. Hartmut Dieter ist einer der dienstältesten Dirigenten Tübingens, ein Klangkünstler mit einer tief im Glauben und einer humanistischen Geisteshaltung verwurzelten Musikalität.
Von 1982 bis 2017 hat er den Chor der katholischen Hochschulgemeinde geleitet und — bei
all der Fluktuation eines studentischen Chors — eine frappierende Kontinuität geschaffen, einen unverwechselbaren und ganz eigenen Klang, eben den KHG-Chork-Klang. Rund und anmutig schön, noch im Fortissimo aus einem in sich ruhenden Pianissimo heraus aufgebaut; in nahezu unendlichen,
weitgespannten Bögen sich verströmend: mit einer überwältigenden sakralen Klang-Aura bei geistlichen Werken. Nun, mit seinem 70. Geburtstag, nimmt Hartmut Dieter Abschied. Über 900 Zuhörer füllten die Stiftskirche am Sonntag.